Erlebnisse und Erfahrungen

Erlebnisse und Erfahrungen

Erfahrungsberichte der Schüler: Caroline Wermke

Caroline Wermke German One Year Stay Students 2015/16

Mein Name ist Caroline Wermke und ich habe gerade ein Schuljahr an der Huntington School in York, England absolviert. Das letzte Jahr hat einen riesigen Einfluss auf mich gehabt. Nachdem ich nun über einen Monat wieder zu Hause in Hamburg bin, freue ich mich schon darauf, meine Freunde, die Schule und meine Gastfamilie wieder zu besuchen und bin fleißig am Planen, wann diese mich in Hamburg besuchen können.

Aller Anfang ist schwer. Mit gerade 16 Jahren habe ich meine sieben Sachen gepackt um nach York zu ziehen. Nachdem ich das Wochenende bei einer anderen Gastfamilie verbracht hatte, weil meine noch im Urlaub war, haben sie mich am ersten Sonntag abgeholt. Ich hab meine Koffer in mein Zimmer gestellt und war nach zwanzig Sekunden wieder unten im Garten, um mit meiner Gastfamilie zu reden und sie erst einmal richtig kennen zu lernen. Ein beängstigendes und auch aufregendes Gefühl: *Das sind die Menschen, mit denen ich ein Jahr leben werde. Und noch kenne ich sie gar nicht…* Aber das hat sich natürlich schnell geändert. Die ersten Tage vergingen wie im Flug. Meine Gastmutter ist mit mir zur Bank gefahren und ich habe ein Konto eröffnet. Ich habe mir eine Sim Karte bestellt und ein paar Schulsachen organisiert. Mein Gastvater (übrigens, er hasst diese Bezeichnung) hat sich ein Fahrrad vom Nachbarn geliehen und wir sind zusammen den Weg zur Schule abgefahren. Und am nächsten Tag noch einmal.

Die Schule hat mir vom ersten Tag super gefallen. Die Lehrer sind extrem motiviert und fachlich außerordentlich kompetent. Von Anfang an haben mir meine Mitschüler geholfen, mich zurecht zu finden. Ich hab mich nämlich mehr als einmal verlaufen ;). Mandy Tomlinson und eine Lehrerin haben immer wieder angeboten sich mit mir zu treffen, aber ich habe es doch immer wieder vergessen, sie in meiner Mittagspause zu treffen, weil ich damit beschäftigt war mit neuen Menschen zu reden und alle kennen zu lernen. Da ich keine Probleme hatte, die ich nicht selber lösen konnte haben wir uns auf Whatsapp Kontakt geeinigt. Sie waren immer da, sollte ich sie brauchen. Doch auch der September ging ins Land und schon fand ich mich mitten im Schulalltag wieder. Die Lehrer waren zwar verständnisvoll, dass ich keinen langen Geschichtsaufsatz über ein englisches Königshaus in derselben Zeit im selben hochgestochenen Englisch wie gleichaltrige Engländer formulieren konnte, haben aber trotzdem erwartet, dass ich mein bestes gebe. In Deutschland habe ich mich nie besonders angestrengt und trotzdem immer nur gute Noten bekommen. In England dagegen musste ich mich ins Zeug legen, alle Hausaufgaben machen und auch nach der Schule mit Lehrern reden, damit ich mitkomme. Natürlich wurde ich aber mit der Zeit besser und die Lehrer waren hauptsächlich sehr zufrieden mit mir. 

Weihnachten habe ich dann bei meiner Gastfamilie in England verbracht. Es war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Das war der Zeitpunkt, an dem ich wirklich ein Teil der Familie wurde. Trotzdem bin ich über Silvester für fünf Tage nach Deutschland gefahren – man vermisst seine Heimat halt schon irgendwie.

Im Frühjahr habe ich mich dann richtig Zuhause gefühlt. Ich habe mich ins Familienleben eingefügt, bin in keine Fettnäpfchen mehr getreten und war auf Familienfeiern. Da war ich übrigens der Star, meine Großtanten sind Deutschland Fans (aber eher Süddeutschland), wollen mich aber trotzdem besuchen und wünschen mir, dass ich eines Tages – wie sie auch – Lehrerin werde. Etwas später habe ich dann auch statt Tagesausflügen etwas längere Reisen mit Freunden unternommen. Ich war in London, Manchester (zum Pentatonix Konzert!!!), auf der Isle of Man und am Ende sogar noch eine Woche in Edinburgh, Aberdeen und Glasgow.

Die Examensphase Ende Mai, Anfang Juni war dann der Höhepunkt des Stresses. Im Unterschied zum deutschen Schulsystem sind die einzigen „Noten“, die im Zeugnis stehen die Ergebnisse der Endjahresprüfungen. Ich habe noch nie so viel gelernt! Was ich über Korea, China, Philippinen, Taiwan, Laos, Kambodscha und Vietnam erzählen kann, übersteigt wohl die Erwartung von jedem Geschichtslehrer in Deutschland. Nachdem ich vier Wochen gebüffelt hatte und die Examen vorbei waren, musste ich mich leider von allem Verabschieden. Eine wundervolle historische Stadt, ein wundervolles Team von Embrace England (danke nochmal Mandy, Jim, Paula und Lou, ohne euch wäre das nicht möglich gewesen), eine wundervolle Familie und wundervolle Freunde.

Ich vermisse alles und jeden und freue mich auf Silvester, wenn meine Freunde mich besuchen kommen. Für den Rest gilt: Bis zum Frühling, ich komme ganz bestimmt wieder!

Caroline Wezmke, AS Level Year 12, 2015/2016

English Translation

My name is Caroline Wermke and I spent the last academic year in York studying A Levels. Obviously it was not going to be easy, packing my stuff and leaving Hamburg for a year to stay in a new country, with a different culture and people I never met before. But everyone was extremely supportive, especially my wonderful hostfamily, I love them to bits and miss them a lot.

The first days went by so quickly, but I can recall every single hour of my first week in York. I started school a couple of days after I arrived and I was impressed. The teachers were motivated and so skilled and helpful. Mandy Tomlinson and Mrs. Bertram offered to see me or help wherever they could, which was so helpful to know, but luckily I didn’t need a lot support. I had to work very hard to get good results and the teachers expected nothing but my best attempt. They were mostly happy with my effort and with their constant support I started to improve quickly.

I decided to spend Christmas with my hostfamily, which was the best decision I could have made. I became a part of this family, mostly through the good times we had together. But I did miss “home home” and flew to Germany for a couple of days over New Year’s, which was great but also a bit weird.

The last few months were awesome. I travelled a lot, for example to London, Manchester, the Isle of Man and Scotland and my hostfamily became my second proper family. I was invited to parties and barbeques and became friends with so many amazing people. Although the exams were stressful, I did enjoy my last weeks a lot. Apart from the last one, which consisted of saying goodbyes and “last-times”. Closing my room door for the last time was like closing a chapter of my life. But luckily there are many blank pages to fill.

My friends just booked their flights to visit me over New Year’s and I’m planning to fly there in springtime. Hold on York, I’ll be back!

Thanks to everybody who supported me, the Embrace England Team (Jim, Mandy, Paula and Lou; without you this wouldn’t have been possible), my hostfamily and so many amazing English and German people.

Caroline Wezmke, AS Level Year 12, 2015/16

German One Year Stay Students 2015/16

Embrace England 2016

Das letzte Jahr hat einen riesigen Einfluss auf mich gehabt. Nachdem ich nun über einen Monat wieder zu Hause in Hamburg bin, freue ich mich schon darauf, meine Freunde, die Schule und meine Gastfamilie wieder zu besuchen und bin fleißig am Planen, wann diese mich in Hamburg besuchen können.

Caroline Wermke